BUND Eisenach und Wartburgkreis

Biotoppflege auf dem Kleinen Reihersberg - Lebensraum für Kuhschelle und Orchideen

09. Februar 2019

Eisenach. Letzten Samstag rückten bei trockenem, teils sonnigem, aber sehr windigem Wetter insgesamt sechs Mitglieder von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Arbeitskreis Heimische Orchideen (AHO) zum Kleinen Reihersberg aus, um dort ein etwa 0,1 Hektar großes Kalkmagerrasen-Terrain zu pflegen. Ziel ist es, vor Ort die Bestände an Gemeiner Kuhschelle und Orchideen-arten wie etwa Purpur-Knabenkraut und Pyramiden-Knabenkraut zu erhalten und zu fördern. Zu den botanischen Kostbarkeiten am sonnenbeschienenen Südosthang des Kleinen Reihersberges gehören außerdem Silberdistel, Kleines Habichtskraut und noch einiges mehr an Blumen und Kräutern.

BUND und AHO sind schon seit den 1990er Jahren in Abstimmung mit dem Eigentümer der Fläche und der Unteren Naturschutzbehörde ehrenamtlich vor Ort tätig. Unterlässt der Mensch die alljährliche manuelle Pflege, so überwuchern zum Beispiel Rosengewächse, Kiefernanflug und zunehmend auch Moose allmählich den Magerrasen, wodurch sich die Bedingungen für ein Gedeihen der seltenen Kostbarkeiten verschlechtern würden. Daher waren Biotoppfleger von BUND und AHO gemeinsam zugange, um zum Beispiel Schösslinge von Weiß- und Schwarzdorn per Freischneier, Axt und Rechen zu beseitigen; auch das Entfernen der Moosdecke machte sich an einigen Stellen erforderlich. Immens viel gab es am Samstag indes nicht zu tun, denn der knochentrockene „Supersommer“ 2018 hatte kein großes Pflanzenwachstum zugelassen. Man hofft nun, dass ab etwa Mitte März die Gemeine Kuhschelle zahlreich blüht und im Frühsommer auch Orchideen gedeihen. Die hier heimischen Raritäten werden seit Jahren auch quantitativ erfasst.

Der Gehölzschnitt wurde an den Rändern der Magerrasenzone aufgeschichtet, um unter anderen Wildschweinen den Zugang zu erschweren. Für das Schwarzwild wird es indes noch schwerer, wenn Hundekot und Menschenhaare rings um den Kalkmagerrasen ausgebracht werden, was BUND-Mitglieder seit 2017 tun. In der Vergangenheit kam es vor, dass Sauen und Keiler auf der Suche nach Fressbarem die Wurzelknollen von Orchideen ausgegraben und vertilgt haben. Der Kalkmagerrasen auf dem Kleinen Reihersberg hat den Status „Gesetzlich geschütztes Biotop“.

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